Unsere Ziele

Die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung (GgG) e.V. setzt sich dafür ein, die Diskriminierung von Menschen anhand ihres Körpergewichts zu beenden und ein Bewusstsein für Gewichtsdiskriminierung als Menschenrechtsthema zu schaffen.

Unser zentrales Anliegen ist es, durch Bildungsarbeit die gesellschaftliche Sensibilität für Gewichtsdiskriminierung zu stärken. Dabei vermitteln wir in unseren Fortbildungen fundierte Informationen und klären auf, um für einen respektvollen Umgang mit Menschen unabhängig von ihrem Körpergewicht zu sorgen. Gleichzeitig setzen wir uns in verschiedenen Gremien und Initiativen dafür ein, dass auch in rechtlicher Hinsicht Fortschritte erzielt werden, denn bisher gibt es beispielsweise keinen gesetzlich verankerten Schutz vor Gewichtsdiskriminierung in Deutschland.

Wir fordern daher die Erweiterung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) und der entstehenden Landesantidiskriminierungsgesetze um das Merkmal „Gewicht“. Unsere Bildungs- und Präventionsarbeit unterstreicht, dass diese Schutzlücke dringend geschlossen werden muss, und schließt Aufklärungskampagnen wie #AGGmitGewicht und #LADGmitGewicht mit ein.

Huch… wo ist denn?

Ihr merkt es schon am neuen Look: Wir haben unsere Website umgestellt. Sie erstrahlt nun in den Farben, die Ihr von unseren Kampagnen und Ankündigungen für Fortbildungen kennt: Magenta, Pink und Gelb. Lange Zeit haben wir unsere Website vor allem genutzt, um Euch über aktuelle nationale und internationale Entwicklungen zu Gewichtsdiskriminierung auf dem Laufenden zu halten. Das ist mit der Zeit immer weniger geworden, da diese Inhalte inzwischen Teil unserer Fortbildungen sind. Unsere neue Website spiegelt das wider.

Hier werden wir Euch zukünftig vor allem über unsere Aktivitäten und unsere Fortbildungen informieren, denn Dank unserer Förderungen können wir seit 2023 verstärkt eigene Inhalte für Euch erarbeiten. Für Interessierte: Unsere Fördermittelgeber*innen findet Ihr am Ende der Seite – so in hübsch mit Logo und so. : )

In diesem Jahr ist die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung 20 Jahre alt geworden. Insofern werdet Ihr hier auch bald nachlesen können, was unsere Meilensteine waren. Dazu zählen Projekte wie der Wahlkompass Antidiskriminierung, den wir 2017 ins Leben gerufen haben, Veranstaltungen wie die 8th Annual Weight Stigma Conference, die wir 2022 zusammen mit dem Team der Veranstaltungsreihe und der Hilfe von vielen Ehrenamtlichen ausgerichtet haben oder 2023 die Kampagne #FettPolitisch auf Instagram, in der sich mehr als 40 Personen für einen rechtlichen Schutz vor Gewichtsdiskriminierung ausgesprochen haben. Es gibt also viel zu erzälen, insofern habt ein wenig Geduld mit uns: Nach und nach werden die neuen Ihalte auf der Website erscheinen.

Unsere Positionen

Körpergewicht ist ein Merkmal, das uns alle betrifft, vergleichbar mit Lebensalter und Geschlecht. Die Diskriminierung anhand des Körpergewichts sollte damit genauso inakzeptabel sein wie die anhand dieser beiden Diskriminierungskategorien.

Gewichtsdiskriminierung ist eine Menschenrechtsverletzung! Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der Gewichtsvielfalt anerkannt wird. Wir fördern den gesellschaftlichen Wandel durch Aufklärung, politische Bildungsarbeit und die Unterstützung von Betroffenen.

Eine Übersicht unserer Positionen über die hier genannten fünf hinaus findet Ihr in unserem Positionspapier.

1
Gleichbehandlung am Arbeitsmarkt und die Beseitigung von Zugangsbeschränkungen für hochgewichtige Menschen.
2
Respektvolle medizinische Behandlung, bei der die individuelle Gesundheit im Vordergrund steht, nicht die Gewichtsreduktion.
3
Faire Darstellung in den Medien, frei von Vorurteilen und negativen Stereotypen über hochgewichtige Menschen.
4
Barrierefreiheit in öffentlichen Räumen, damit Menschen jeder Körperform vollen Zugang haben.
5
Vorurteilsfreie Forschung, die nicht von ökonomischen oder politischen Interessen beeinflusst wird.
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Sagt doch mal…

Warum ist Hochgewicht für euch kein primär medizinisches Thema?

Für uns ist Hochgewicht kein primär medizinisches Thema, weil es in erster Linie um Menschenrechte, Respekt und die Anerkennung menschlicher Vielfalt geht. Die weit verbreitete Vorstellung, dass ein hoher Körperfettanteil automatisch krankhaft sei, führt zu einer unzulässigen Pathologisierung von Menschen mit Hochgewicht. Diese Sichtweise reduziert Menschen auf ihr Gewicht und verkennt, dass hohes Gewicht ein Teil der menschlichen Vielfalt ist.

Die Gesellschaft und der medizinische Diskurs neigen dazu, Hochgewicht zu medikalisieren, das heißt, es als gesundheitliches Problem zu behandeln, selbst wenn keine tatsächlichen gesundheitlichen Beschwerden vorliegen. Diese Medikalisierung schafft unnötigen Druck, auf bestimmte Normen zu reagieren, die oft auf Vorurteilen und nicht auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Untersuchungen zeigen, dass viele gesundheitliche Risiken, die mit Hochgewicht in Verbindung gebracht werden, tatsächlich durch Stress, Stigmatisierung und Diskriminierung verstärkt werden.

Der Fokus auf Gewichtsreduktion anstatt auf die Förderung von individueller Gesundheit und Wohlbefinden unabhängig vom Gewicht ist problematisch. Das Health-at-Every-Size (HAES) Modell betont, dass Menschen aller Körperformen das Recht auf körperliche und psychische Unversehrtheit sowie auf eine respektvolle medizinische Behandlung haben – ohne den Zwang, sich aufgrund ihres Gewichts zu verändern.

Für uns steht im Vordergrund, dass Respekt und Anerkennung nicht vom Körpergewicht abhängen dürfen. Hochgewichtige Menschen haben das Recht, ohne ständige Bewertung und pathologisierende Aussagen über ihren Körper zu leben. Es ist essenziell, dass der Diskurs über Gewicht sich weg von einem rein medizinischen Blickwinkel hin zu einem Verständnis bewegt, das die Menschenwürde in den Mittelpunkt stellt.

Was wir tun

Wir fördern gesellschaftlichen Wandel durch Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit und Prävention. Gemeinsam mit vielen weiteren Akteur*innen aus dem Bereich Antidiskriminierung kämpfen wir für eine Gesellschaft, in der Gewichtsvielfalt ganz selbstverständlich als Teil der menschlichen Vielfalt verstanden wird.

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Aufklärung

Wir  schulen und sensibilisieren für einen respektvollen Umgang mit hochgewichtigen Menschen.

Öffentlichkeitsarbeit

Durch Kampagnen und Aktionen machen wir auf die Diskriminierung hochgewichtiger Menschen aufmerksam.

Prävention

Wir beraten und leisten Präventionsarbeit gegen Gewichtsdiskriminierung, z. B. im Praxisbeirat der Charité.

Vernetzung

Wir wollen die Vielfalt der Perspektiven abbilden und gemeinsam mehr erreichen, deshalb sind wir  stark vernetzt.

 

Wir sagen Danke

Unser Dank geht an alle, die Ihre Erfahrungen und Perspektiven mit uns geteilt und so unsere Arbeit bereichert haben, sei es über ein Beratungsgespräche für die Erarbeitung unserer Fortbildung oder im persönlichen Austausch. Er geht an jene, die unsere Arbeit unterstützt haben, sei es finanziell, ehrenamtlich, als Verbündete oder weil das Thema Gewichtsdiskriminierung Teil ihrer eigenen Arbeit (geworden) ist. Und er geht an die, die lange vor uns da waren, die den Weg bereitet haben und deren Wissen und Erfahrungen das Fundament unserer Arbeit sind.

Danke.

Unser Fortbildungsangebot wird aktuell gefördert durch:

Logo der Antidiskrimineirungsstelle des Bundes

Der Wahlkompass Antidiskriminierung wird aktuell gefördert durch:

Logo der Robert Bosch Stiftung

Unsere Digitalisierung wurde 2024 gefördert durch: