Die GgG wechselt von X zu Mastodon

Gewichtsdiskriminierung erzeugt Verletzungen. Mit einigen davon kämpfen dicke Menschen ihr Leben lang. Moderieren zu können, hat damit eine wichtige Funktion. Wollen wir diskutieren? Ja. Wollen wir streiten? Auch das, wenn es sein muss, aber konstruktiv. Doch wir wollen noch mehr:

Wir wollen Bildungsarbeit leisten, denn Worte wie “Fat Liberation”, “Diet-Culture” oder “Gewichtsdiskriminierung” sind vielen kein Begriff. Wir wollen dicke Menschen ermutigen, für ihre Rechte zu streiten, von der Menschenwürde bis zum #AGGmitGewicht. Wir wollen Menschen finden, die sich bei uns engagieren wollen, sobald wir Räume haben, die das möglich machen. Wir wollen für Gewichtsdiskriminierung im großen wie im kleinen sensibiliesieren, denn “Du siehst toll aus, hast Du abgenommen?” ist kein Kompliment.

Das erfordert einen Raum, den wir moderieren können oder der moderiert wird, denn Hass und Beleidigungen leisten hierzu keinen Beitrag. Im Rahmen unserer Kampagne #FettPolitisch hat sich ein weiteres Mal gezeigt, dass diese Beiträge den Hauptanteil der Kommentare bei X ausmachen. Wir machen unsere Arbeit zu gern, als dass wir sie an einem Ort machen möchten, der inzwischen so wenig dafür geeignet ist. Wo Funktionen wie “Ausblenden” mal da sind und dann plötzlich wieder nicht, wo die Person an der Spitze Teil des Problems ist und nicht der Lösung.

Wir wechseln daher auf eine Mastodon-Instanz, bei der wir die Betreiber*innen kennen und wissen, dass ihr Herz für soziale Bewegungen schlägt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in unserem neuen Dialograum, mit viel Platz für Debatten, aber keinem für Hass:

Mastodon-ID: @gegen_gewichtsdiskriminierung@bewegung.social

Wissenschaftler*innen aus 15 Ländern weltweit fordern rechtlichen Schutz vor Gewichtsdiskriminierung

­­Vom 14.-15.7.2022 fand im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin die 8. Internationale Weight Stigma Conference statt. Veranstalterin war die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung e.V. in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin und einem internationalen Netzwerk von Forschenden. Die Weight Stigma Conference ist eine jährlich stattfindende Fachkonferenz, die interdisziplinär Forschende, politisch Arbeitende und Aktivist*innen zusammenbringt mit dem Ziel, eine gesellschaftliche und politische Debatte zu Gewichtsstigma und -diskriminierung anzustoßen. Der Schwerpunkt „Recht und Politik“ der diesjährigen Tagung bildete den Rahmen für den fachlichen Austausch darüber, wie hochgewichtige Menschen rechtlich vor Diskriminierung geschützt werden können; aber auch darüber, was die Politik jenseits von Gesetzgebungsvorhaben tun kann, um für Gewichtsdiskriminierung als unterschätztes, aber weit verbreitetes Problem zu sensibilisieren sowie Strukturen zu schaffen, die Betroffene unterstützen.

Über 80 Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen aus 15 Ländern von Chile bis Katar diskutierten in 36 Vorträgen sowie interaktiven Workshops Themen wie Antidiskriminierungsrecht, Gewichtsdiskriminierung in Medizin, Gesundheitswesen und im Alltag und erörterten politische und aktivistische Gegenmaßnahmen.

Unter den Teilnehmenden, die aus ganz verschiedenen politischen, sozialen und kulturellen Kontexten in ihren Heimatländern kamen, herrschte Einigkeit: Gewichtsdiskriminierung und -stigma darf keine Privatsache bleiben, sondern muss auf die politische Agenda.

„Der Schutz vor Gewichtsdiskriminierung muss im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz AGG und im Landesantidiskriminierungsgesetz Berlin verankert und ausdrücklich benannt werden“, so auch Dr. Doris Liebscher, Leiterin der Ombudsstelle für das Landesantidiskriminierungsgesetz Berlin und eine der drei Hauptvortragenden.

Gewichtsdiskriminierung ist systematische Benachteiligung, die große Auswirkungen auf die Lebenschancen und die wirtschaftliche, finanzielle, soziale und auch gesundheitliche Position der Betroffenen hat. Nach einer groß angelegten Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes von 2017 ist Gewichtsdiskriminierung eine der häufigsten Diskriminierungsformen in Deutschland. Bislang gibt es keinerlei rechtlichen Schutz vor Gewichtsdiskriminierung, weder im Arbeitsleben, im Gesundheitswesen, im Waren- oder Dienstleistungssektor noch im Bildungswesen oder im Zusammenhang mit Polizei oder öffentlichen Einrichtungen.

Wie stehen die GRÜNEN zu einem #AGGmitGewicht?

Foto © Kristian Schuller

Heute ist Tag 1 der 8. Internationalen Weight Stigma Conference. Schwerpunkt ist dieses Mal Recht und Politik. Wir haben hierzu im Vorfeld der Konferenz mit Claudia Roth gesprochen.

Über die sechs im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) genannten Diskriminierungskategorien hinaus geben die meisten von Diskriminierung Betroffenen an, dass sie anhand äußerlicher Merkmale Diskriminierung erfahren haben, 51 Prozent davon anhand ihres Körpergewichts. Die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung fordert daher die Aufnahme von „Gewicht“ in § 1 AGG. Werden sich die GRÜNEN hierfür stark machen?

Die Grüne Bundestagsfraktion hat sich für diese Legislaturperiode das Ziel gesetzt, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz zu reformieren. In diesem Zusammenhang werden wir auch über die Aufnahme von weiteren Kriterien, zum Beispiel die Gewichtsdiskriminierung, diskutieren. Dabei ist es wichtig, dass wir in der Fraktion darüber sprechen und uns dazu Expertise einholen, wie Gewichtsdiskriminierung funktioniert und was ein gesetzliches Benachteiligungsverbot gegen diese Diskriminierungsform bewirken kann. Ein am Ende möglicherweise wirkungsloses Gesetz wird der berechtigten Forderung von Gewichtsdiskriminierten nach Schutz durch die Politik nicht gerecht.

Obwohl Gewichtsdiskriminierung stark verbreitet ist, fehlt vielfach noch ein Bewusstsein für diese Diskriminierungsform. Nationalen Aktionspläne und Maßnahmen zur Sensibilisierung sind gängige politische Instrumente, um den entgegenzuwirken. Gibt es bei den GRÜNEN bereits Gruppen oder Arbeitskreise, die auf dem Thema Gewichtsdiskriminierung dahingehend arbeiten oder bei denen Sie hier klar Anknüpfungspunkte sehen?

Bei uns in der Partei und in den Fraktionen sind es vor allem die Feminist*innen, die sich mit dem Thema Gewichtsdiskriminierung beschäftigen. Zum Beispiel die Landesarbeitsgemeinschaft Feminismus in Berlin ist da aktiv. Auch unsere Parteivorsitzende Ricarda Lang macht immer wieder auf Bodyshaming und darauf, wie gerade Frauen dadurch abgewertet werden, aufmerksam. Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, sich politisch äußern und Raum einnehmen, sind Rechten und Antifeminist*innen ein Dorn im Auge. Sie nutzen jede Gelegenheit, um diese Frauen einzuschüchtern.

Was die politische Auseinandersetzung mit Gewichtsdiskriminierung angeht, müssen auch wir Grüne noch mehr Expertise sammeln. Deshalb freue ich mich besonders über die vielen Aktivisten und Expert*innen, die bei der Weight Stigma Conference zusammenkommen. Wir brauchen diesen Input aus der Zivilgesellschaft.

Die Internationale Weight Stigma Conference ist die erste größere internationale Fachkonferenz, die zum Thema Gewichtsstigma und Gewichtsdiskriminierung in Deutschland stattfindet. Was möchte Sie uns und der Tagung mit auf den Weg geben?

Ich finde es großartig, dass dem Thema Gewichtsdiskriminierung mehr Öffentlichkeit gegeben wird. Wir Grünen stehen für einen breiten Vielfaltsbegriff, der die Menschen dort abholt, wo sie stehen. Überall dort, wo Menschen diskriminiert und ihnen Rechte vorenthalten werden, müssen wir dagegenhalten. Ich freue mich, dass Aktivist*innen gegen Gewichtsdiskriminierung sich zu einem internationalen Kongress zusammenschließen und wünsche allen Teilnehmer*innen einen wundervollen Kongress!

Foto © Kristian Schuller

Online-Einführung in das Thema Gewichtsdiskriminierung

Wir freuen uns sehr, dass wir vom Frauen- und Gleichstellungsbüro Marburg-Biedenkopf gebeten wurden, anlässlich des Internationalen Anti-Diät-Tages eine Einführung in das Thema Gewichtsdiskriminierung zu geben. Die Veranstaltung war ursprünglich in Präsenz geplant. Durch den Wechsel des Formats können Interessierte gern noch kurzfristig dazustoßen

Dick ist kein Defizit. Dick ist ein Recht
Online-Einführung in das Thema Gewichtsdiskriminierung
06.05. in der Zeit von 16:00 bis 18:30 Uhr
Anmeldung über frauenbuero@marburg-biedenkopf.de

Nachruf Cat Jeffrey Pausé 1979-2022

„Hi doll, how are you?” – So begannen viele ihrer Emails, und sie endeten stets mit ein paar Küsschen und „fetten Grüßen“. Cat Pausé schickte Postkarten mit bunten Briefmarken und inspirierenden Worten von Neuseeland aus in die ganze Welt; oft lag auch ein kleines Geschenk ihren Sendungen bei. Ihre Großzügigkeit, Warmherzigkeit und Zugewandtheit waren legendär; sie finanzierte die Reisekosten von Studierenden zu internationalen Konferenzen; sie nahm sich Zeit für Gespräche, die in ihrer Zeitzone mitten in der Nacht lagen; sie half anderen Forscher*innen beim Schreiben und Strukturieren ihrer Ideen und förderte Nachwuchswissenschaftler*innen, wo es nur möglich war.

Cat Pausé lehrte und forschte im Bereich Fat Studies/Soziologie/Public Health. Nach ihrem Studium in Soziologie an der Tech University Texas machte sie dort 2007 ihren Dr. phil. mit einer Arbeit über Identität und Gewicht bei hochgewichtigen Frauen; seit 2008 arbeitete die US-Amerikanerin im Fachbereich Pädagogik der Massey University, Palmerston, Neuseeland. 2017 kam eine weitere Qualifikation in Public Health dazu. Ihre Publikationsliste ist umfangreich ebenso wie die Liste ihrer Vorträge und öffentlichen Auftritte.

Cat war eine begabte Kommunikatorin, deren ungewöhnliche Fähigkeit, mit Dutzenden von Menschen weltweit regelmäßigen, herzlichen Kontakt zu halten, zu einem weltweit umspannenden Netzwerk von Dickenaktivist*innen und Fat-Studies-Forschenden beigetragen hat. 2017 bereiste sie im Rahmen eines Forschungsaufenthalts Europa und nahm dort systematisch Kontakt zu allen in Europa ansässigen Dickenaktivist*innen auf. Ihr Netzwerk ging aber weit über Europa, die USA und Neuseeland hinaus. Für ihren Podcast und ihre Radio-Show „Friend of Marilyn“, in dessen Titel sie auf die Dickenaktivismus-Ikone Marilyn Wann Bezug nahm, interviewte sie Aktivist*innen in allen Teilen der Welt. Sie organisierte drei große, einflussreiche internationale Tagungen im Bereich Fat Studies, die Forschende weltweit zusammenbrachte. Die dritte sollte im Juli 2022 stattfinden. Das von ihr zusammen mit Sonya Reneé Taylor herausgegebene International Handbook of Fat Studies (2021) vereint Forschende aus diversen Ländern und repräsentiert verschiedenste Disziplinen. Ihre Online-Vorlesungsreihe „Fat Studies MOOO“ versammelte eine ungewöhnliche Vielfalt an Aspekten und Hintergründen.

So leistete sie einen erheblichen Beitrag dazu, dass Fat Studies keine Disziplin bleibt, die auf die englischsprachigen Länder beschränkt ist.

Wir kannten sie persönlich, sie lebte 2017 im Rahmen ihres Forschungsaufenthalts einige Monate in Berlin, wo sie die Berliner Aktivist*innen-Szene („my dear Berlin fatties“) mit Karaoke-Abenden und Auftritten u.a. bei der von queeren Aktivist*innen organisierten „Fat Party“ aufmischte. Sie hatte einen unverwechselbaren Style und das Talent, mit Menschen verschiedenster Hintergründe sofort einen warmherzigen Kontakt aufzunehmen. Sie war modebewusst, politisch und kommunikativ klug, charmant, wahnsinnig gutaussehend.

Gleichzeitig – und das zeigte sich sofort, wenn man mit ihr arbeitete – war sie diszipliniert und hochprofessionell. Sie arbeitete Tag und Nacht, nahm keine Rücksicht auf sich, wenn eine Online-Veranstaltung in einer für sie ungünstigen Zeitzone lag und sie um 3 Uhr morgens einen Vortrag halten musste. Sie organisierte rasend schnell, mobilisierte Menschen für die verschiedensten Projekte. Ihre eigenen Beiträge gab sie überpünktlich ab und war sich für keinen Vortrag, sei er noch so entlegen, zu schade. Lud man sie zu irgendetwas ein, war sie dabei. Trotz dieser enormen Arbeitsbelastung blieb sie stets freundlich zugewandt, voller Witz und Charme.

In der Erinnerung unserer Freundschaft und Zusammenarbeit bleibt auch, wie sie private und berufliche Sphären trennte: Ging es in einer Mail um eine Zusammenarbeit an einem Buch oder Artikel, wählte sie eine höfliche, aber formelle Anrede und einen eher kühlen Schluss. Im selben Atemzug konnte sie einem aber eine private Mail schicken, die mit „Hi doll“ begann und mit „XoXoXo“ endete.

Cat wird in Erinnerung bleiben als eine von Leben sprühende Wissenschaftlerin und Aktivistin, die das einzigartige Talent besaß, Menschen zusammenzubringen und aus den Fat Studies in den USA eine weltweite Bewegung zu machen. Cat Pausé starb in der Nacht des 26. März 2022 plötzlich im Schlaf. Wir vermissen sie und werden sie nie vergessen.

8. Internationale Weight Stigma Conference

Save the Date am 14. und 15. Juli 2022 findet im Senatssaal der Humboldt-Universität Berlin die 8. Internationale Weight Stigma Conference statt. Die Weight Stigma Conference (WSC) ist eine englischsprachige interdisziplinäre Fachkonferenz, die jährlich an einem anderen Ort der Welt stattfindet und Forschende sowie politisch Aktive zusammenbringt. Ziel ist es u.a., ein Bewusstsein dafür zu schaffen, auf welche Lebens- und Gesellschaftsbereiche sich das Stigma Körpergewicht auswirkt, und einen Austausch unter auf diesem Gebiet Forschenden zu ermöglichen. Schwerpunkt der 2022 geplanten Konferenz ist „Law and Policy“ (Recht und Politik).

Aktuell läuft der Call for Abstracts für die diesjährige Konferenz. Vielleicht kennen Sie ja Menschen, die Interesse daran hätten, auf der Tagung einen Vortrag zu halten oder ein Seminar bzw. einen Workshop anzubieten. Vielleicht sind sogar selbst daran interessiert, Ihr Projekt vorzustellen oder einen Vortrag zu halten? Bitte unterstützen Sie die Konferenz und unsere Arbeit, indem Sie den Aufruf in Ihren Netzwerken verbreiten.

Die Weight Stigma Conference wird getragen von einer internationalen Gruppe von interdisziplinär Forschenden rund um die Initiatorin Dr. Angela Meadows von der Universität Essex (UK). Gastgeberin in Berlin sind die Humboldt-Universität zu Berlin und die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung. Die Konferenz steht allen Interessierten offen. Die Tagung findet auf Englisch statt, die Anmeldung für die Teilnahme eröffnet voraussichtlich im April/Mai. Wir werden versuchen den Teilnahmebeitrag mit Hilfe von Sponsoring möglichst gering zu halten.

Informationen zur disjährigen Konferenz finden Sie unter (deutsch):
www.wsc2022.de

Ausführliche Informationen zur Konferenz-Reihe finden Sie unter (englisch):
www.weightstigmaconference.com

Danke für Ihre Mithilfe bei der Weiterverbreitung des Call for Abstracts!

SUIT YOUR BODY – Gewichtsdiskriminierung als Hörspiel zu Wasser gelassen

Im Herbst letzten Jahres hat das Team von Frauen und Fiktion unsere Vorsitzende, Natalie Rosenke, interviewt. Auf Basis des 4-stündige Sofagesprächs ist ein Hörspiel-Feature entstanden. Aufgrund der aktuellen Situation feiert das Stück jetzt erstmal Online-Premiere: Diesen Samstag (27. Februar) in einer Hörspielfassung über die Website des TD Berlin.

Das Stück wird an insgesamt 3 Abenden zu hören sein. Die Tickets gibt’s bei www.td.berlin ab 5,50 EUR. Am Abend der Premiere ist unsere Vorsitzende im anschließenden Gespräch dabei und freut sich auf Ihre Fragen. Weitere Informationen finden Sie im nachfolgenden Text von Frauen und Fiktion.

SUIT YOUR BODY
von Frauen und Fiktion
Online-Premiere der Hörspielfassung am 27. Februar 2021, 20:00 Uhr
Weitere Termine: 28. Februar & 7. März je 20:00 Uhr / 8. März ganztägig on demand beim TD Berlin.

In SUIT YOUR BODY hinterfragen Frauen und Fiktion gesellschaftliche Schönheitsnormen. Auf Basis eines Interviews mit Natalie Rosenke, einer Expertin für das Thema Gewichtsdiskriminierung, kreieren sie einen Raum, in dem alle Körper erwünscht sind. Ein Frauen*chor leitet uns vorbei an Echokammern des Körperhasses in den Resonanzraum des eigenen Körpers. Die Stimmen bilden einen Gemeinschaftskörper, der atmet, spricht und sich geräuschvoll äußert. Der Fragen stellt, Antworten sucht und von ungewöhnlichen Perspektiven erzählt, die selbstverständlich sein könnten. Ein befreiter Chorkörper, der miteinander klingt, aus vollem Halse singt und sich Worte wie “dick” zurückerobert. Ein unfassbar schöner Kollektivkörper, der am Ende mit seinem Publikum verschmelzen will. Hier wird der Wettstreit der Körper aufgehoben und ein neuer Blick geübt. Im interessierten und wohlwollenden Zuhören entdecken wir vieles, was wir oft schmerzlich vermissen und finden eine Schönheit, die uns von der Last des Mangels befreit.

Gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung (BPKB) In Kooperation mit der International Psychoanalytic University Berlin (IPU)

Publikumsgespräch mit Natalie Rosenke im Anschluss an die Premiere am 27. Februar

Digitales Foyer mit Frauen und Fiktion im Anschluss an die Vorstellungen am 28. Februar und 7. März

TD Berlin / Klosterstr. 44 / 10179 Berlin / www.td.berlin Online-Kartenpreise ab € 5,50- / Solipreis I € 9,- / Solipreis II € 15,- Tickets bitte im VVK bei RESERVIX erwerben!

Sexismus, Gewichtsdiskriminierung oder beides?

Das diesjährige Ostermotiv von Palmers ist im Netz vielfach als sexistisch kritisiert worden. Eine „künstlich generierte Empörungswelle“, findet Fallschirmspringer Felix Baumgartner. „Schön wenn sich Zuhause wieder einige sogar zu Ostern aufregen! Allen voran Puls-4-Infochefin und -Moderatorin Corinna Milborn, bei der Figur auch kein Wunder!“
Mit dieser Aussage wurde Baumgartner selbst Gegenstand einer Sexismus-Debatte, aber handelt es sich hier tatsächlich in erster Linie um Sexismus oder nicht vielmehr um Gewichtsdiskriminierung? Schließlich unterstellt er der Moderatorin, dass ihre Kritik auf ihrer eigenen Figur beruht. Der Titel „Wir suchen Models, keine Moppel“ eines späteren Posts von ihm unterstreicht deutlich den Fokus auf Körperform bzw. Gewicht – und diese Differenzierung ist wichtig!
Nur wenn Gewichtsdiskriminierung als solche benannt wird, können sich Akteure wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS)​ und die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung e.V.​ für die Notwendigkeit einer Erweiterung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) einsetzen. Momentan kann gegen eine Diskriminierung aufgrund des Merkmals Geschlecht rechtlich vorgegangen werden, gegen eine Diskriminierung auf Basis des äußeren Erscheinungsbildes hingegen nicht.

XL im Sack startet ins neue Jahr

xl-im-sack-an-der-uniUnsere Aktion “XL im Sack” ist eine Erfolgsgeschichte, an der wir kontinuierlich weiterschreiben. Im Dezember waren wir Teil des Winterfestes vom Stadtschloss Moabit und sind für das Interview im Deutschlandfunk nach Köln gereist.
Das neue Jahr haben wir mit dem guten Vorsatz begonnen, die Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Public Health in Bezug auf Gewichtsdiskriminierung zu sensibilisieren und haben hierfür unser Beiratsmitglied Dr. Friedrich Schorb an der Universität Bremen besucht.