Gezielte Gewichtsdiskriminierung von Frauen in London

Nachdem im August vom Project Harpoon bereits ausschließlich prominente dicke Frauen attackiert wurden, hat die Overweight Haters Ltd Ende November den Staffelstab übernommen und mit der Gewichtsdiskriminierung von reisenden dicken Frauen in der Londoner U-Bahn begonnen.
Mittel zum Zweck ist hierbei eine Postkarte, die den folgenden Text enthält (Übersetzung aus dem Englischen):
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Die Dickenhasser Ltd.
Es sind mit Sicherheit nicht die Hormone, es ist deine Fresslust …
Unsere Organisation hasst und verabscheut Dicke. Wir sind nicht einverstanden damit, dass du einen derart großen Teil der Nahrungsgmittelressourcen konsumierst während die halbe Welt am verhungern ist. Wir finden es nicht in Ordnung, dass du das Geld des nationalen Gesundheitsdienstes dafür verschwendest, um deine egoistische Fresslust behandeln zu lassen. Und wir können nicht verstehen, warum du nicht begreift, dass du besser dran wärest, wenn du weniger essen würdest. Du wärest dünner, glücklich und könntest einen Partner finden, der kein perverser Fett-Liebhaber ist, bzw. überhaupt einen Partner finden.
Wir sind außerdem dagegen, dass ein so schönes Tier wie das Schwein als Beleidigung verwendet wird. Du bist kein Schwein. Du bist ein fetter, hässlicher Mensch. „Gezielte Gewichtsdiskriminierung von Frauen in London“ weiterlesen

Jeder Körper hat Respekt verdient

Radical Self-Acceptance: An Experiment/Performance by Amy Pence-Brown from Melanie Flitton Folwell on Vimeo.
Manchmal entdeckt man im Web eine Aktion, mit der ein einziger Mensch, der tausende Kilometer weit entfernt lebt, andere Menschen so sehr berührt hat, dass es diese Nachricht bis nach Deutschland schafft. Doch hätte diese Aktion woanders das gleiche Ergebnis gehabt? Wie wäre sie verlaufen, wenn das Zentrum der Aktion ein dicker Mensch gestanden hätte?
Pence-Brown hat diese Frage so sehr beschäftigt, dass sie sich entschlossen hat, eine Aktion von Jae West nachzustellen. Wir freuen uns sehr, dass sie ein vergleichbar positives Feedback erhalten hat. Die ursprünglicher Aktion von Jae West finden Sie hier.

Mit einem Selfie gegen Gewichtsdiskriminierung

Oft findet man im Augenblick der Diskriminierung nicht die richtigen Worte. So erging es auch Rachel Taylor, während sie in einem Geschäft Kleidungsstücke anprobierte. Sie bekam mit, wie ein Mädchen seiner Mutter eines der Plussize Tanktops zeigte und witzelte, dass sie spielend noch zusammen mit einer weiteren Person in das Kleidungsstück passen würde. Die Mutter entgegnete darauf: “Boah, das könntest du wirklich. Das Ding ist ja riesig!”
Rachel Taylor trafen die Worte so hart, dass sie den Laden unter Tränen zusammen mit ihrem Mann verließ, sich später aber entschied zurückzukehren, um ein Photo in genau diesem Top zu machen. Inzwischen hat sie ihr Erlebnis niedergeschrieben und damit vielen Mut gemacht, sich zur Wehr zu setzen – davon abgesehen, steht ihr das Top ausgesprochen gut.
Buzzfeed Artikel
Woman takes a selfie in Old Navy to overcome fat-shaming

Ein Sport-BH für alle Fälle? Eher nicht.

Es gibt Fragen, die dicken Menschen nie gestellt werden. “Welchen Sport treiben Sie am liebsten?” ist so eine. Immer wieder wird davon ausgegangen, dass Menschen mit hohem Gewicht generell keinen Sport machen. Diesem Vorurteil ist schwer beizukommen, da die meisten Anbieter aus dem Sport- und Fitnessbereich ausschließlich mit dünnen Models werben und teilweise mit Slogans wie “Ran an den Winterspeck!” sogar eine Art dickes Feindbild aufbauen.
Entsprechend klein ist die Auswahl an echter Funktionskleidung selbst bei auf große Größen spezialisierten Anbietern. Immer noch dominieren hier einfache Baumwolle und Elasthan, obwohl feuchtigkeitsabführende Fasern, bekannt unter Markennamen wie Coolmax®, höchst wünschenswert wären. Dazu kommen oft vollkommen ungeeignete Schnitte vor allem im Bereich der Sport-BHs: Einschneidende Träger ohne Entlastungseffekt, kegelförmige Körbchen und schmale Seitenteile, die Falten zaubern, wo eigentlich keine waren, sind hier mehr die Regel als die Ausnahme. „Ein Sport-BH für alle Fälle? Eher nicht.“ weiterlesen

VIP Dance Party als Aktion gegen Gewichtsdiskriminierung

Keine Frage, das Internet hat viele Vorteile doch seine Anonymität eine klare Schattenseite, aus der Trolle und ähnliche Kleingeiste ihr Gift verspritzen. Nicht immer beschränkt sich ihre Provokation auf Worte, so werden zum Beispiel heimlich Photos von dicken Menschen gemacht, die anschließend geringschätzig kommentiert werden – so auch in diesem Fall:
“Wir haben letzte Woche dieses Exemplar beim Versuch zu tanzen entdeckt. Er hat aufgehört als er uns lachen sah.”
Nicht selten bekommen solche Kommentare Zustimmung oder werden zumindest unkommentiert stehen gelassen, doch mit Hilfe von Twitter wurde Dank Cassandra Fairbanks aus Kalifornien ein Augenblick der Demütigung zum Beginn einer Bewegung, deren Ergebnis eine eigene VIP Dance Party in Los Angeles für den “Dancing Man” Sean aus London wurde.
Twitter-Hashtags: ‪#‎Dancingman‬, ‪#‎Dancingmanfound‬
Artikel auf der Website Stuff: “Dancing man is fat-shamed by bullies, but world rallies behind him

Warum "Hast du abgenommen?" nicht als Kompliment taugt

Die Bewertung und Kommentierung unseres Körpers ist allgegenwertig: ob in den Medien, in der Familie oder im Freundeskreis. Ein Gewichtsverlust wird dabei in der Regel uneingeschränkt positiv bewertet.
In Starmagazinen wird den Abnehmerfolgen von Prominenten nicht selten eine ganze Seite gewidmet, in Frauenmagazinen sind die Diättipps um die Feiertagskilos loszuwerden Standard und Ausrufe wie “Du siehst aber gut aus! Hast du abgenommen?” werden von manchen Menschen selbstverständlich anstelle einer Begrüßung verwendet. Ein dünnerer Körper wird hier schnell gleichgesetzt mit Gesundheit und Attraktivität. Die Frage, ob sich die Person überhaupt wohl in ihrer Haut fühlt, tritt vollkommen in den Hintergrund und eine negative Ursache für einen Gewichtsverlust kommt den wenigsten in den Sinn. „Warum "Hast du abgenommen?" nicht als Kompliment taugt“ weiterlesen

Model kritisiert Stärke der Bildbearbeitung

Cindy Crawford fasste es ein Mal so zusammen: “Im wirklichen Leben, ohne Make-up und gute Beleuchtung, sehe nicht einmal ich aus wie Cindy Crawford.” Wo gestern noch der Zauber in der Maske aufgelegt wurde, spielt heute Bildbearbeitungssoftware die Hauptrolle. So wird aus Kunst meist künstlich – wie in diesem Fall – und die Schönheitsideale werden immer unerreichbarer, denn in der Realität gibt es keinen Weichzeichner.
Dies Mal war auch das Model mit der Manipulation nicht einverstanden und veröffentlichte das Original. Danke Meaghan Kausman!
takepart Artikel:
Model Blasts the Company That Slimmed Her Body With Photoshop

Grone Schule: Qualifizierung nur bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion

“XXL – aktiv sein und Stärke zeigen”, so nennt sich ein Angebot der Grone Schule, das dicken Menschen den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern soll – allerdings nur, wenn Sie auch bereit sind Ihr Gewicht zu reduzieren (siehe Screenshot von der Website).
Grone Schule: XXL – aktiv sein und Stärke zeigen
Wahre Stärke zeigt hier aus unserer Sicht, wer das Angebot, für das die Bundesagentur für Arbeit sogar die Kosten übernehmen würde, aufgrund dieser offensichtlichen Diskriminierung nicht annimmt.
Wir haben die Grone Netzwerk Hamburg GmbH auf die Defizite des Angebots in einem Protestbrief hingewiesen und hoffen, dass die Grone Schule unseren Empfehlungen folgt, damit ein Angebot entsteht, das dicken Menschen auf dem Weg zurück in den Beruf tatsächlich unterstützt.
Lesen Sie hier den Protestbrief der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung online.
„Grone Schule: Qualifizierung nur bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion“ weiterlesen

Theaterprojekt "Dicke Frauen"

“Dicke Frauen”. Eine Theaterperformance mit Laiendarstellerinnen startete am 25.04.2014  in Hildesheim. Die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung unterstützt das Projekt.
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