"Fat Studies" immer häufiger Teil des Studienangebots US-amerikanischer Universitäten

Während in Deutschland die Existenz von Gewichtsdiskriminierung erst langsam Teil der politischen Diskussion wird, bieten immer mehr Universiäten in den USA die so genannten Fat Studies an. Ziel des Fachbereiches ist es, verbreitete Vorurteile in Bezug auf dicke Menschen zu entkräften und Gewichtsvielfalt als Teil der Normalität zu etablieren.
zum Artikel der USA TODAY College
‘Fat studies’ embrace diversity and take on the biases of being overweight

Zum Einfluss der Berichterstattung über dicke Menschen auf Gewichtsdiskriminierung

Vorbehalte gegen dicke Menschen sind abhängig von kulturellen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen. In den USA haben SoziologInnen nun untersucht, wie die Berichterstattung über das Phänomen Dickleibigkeit die Wahrnehmung dicker Menschen beeinflusst. „Zum Einfluss der Berichterstattung über dicke Menschen auf Gewichtsdiskriminierung“ weiterlesen

Der Erfolg von Diäten ist biologisch unmöglich

Wir können es Diät oder beschönigend Ernährungsumstellung nennen, was bis auf den Zusatz “Umstellung” nichts anderes als eine Übersetzung von δίαιτα (díaita) ist, das Konzept ist heute meist das gleiche: Wir sollen etwas entweder gänzlich weglassen oder bewusst reduzieren.
Plötzlich fehlt etwas. Unser Körper hat für vergleichbare Zustände über die Jahrtausende hinweg Mechanismen entwickelt, gegen die wir nun antreten müssen. Wie einst Sisyphos rollen wir den Stein Tag für Tag neu den Berg hoch und wenn wir schließlich nach Wochen erschöpft zusammenbrechen, erklärt man uns, das wäre alles nur eine Frage der Willenskraft.
Traci Mann hat mit Ihrem Team des Eating Labs der Universität von Minnesota 20 Jahre lang unser Essverhalten erforscht und die Ergebnisse unter dem Titel “Secrets from the Eating Lab” veröffentlicht. Ihr Fazit: Eine dauerhaft erfolgreiche Diät ist biologisch unmöglich.
Interview in der Washington Post
Why diets don’t actually work, according to a researcher who has studied them for decades

Germany’s Next Topmodel – ein Wegbereiter für Essstörungen?

Das westliche Schönheitsideal hat die Realität zu guten Teilen verlassen: Die uns präsentierte Makellosigkeit ist für niemanden erreichbar. Das bestätigen auch Models wie Cindy Crawford: “Im wirklichen Leben, ohne Make-up und gute Beleuchtung, sehe nicht einmal ich aus wie Cindy Crawford.” oder Meaghan Kausman, die im vergangenen Jahr offen legte, wie stark ihre Bilder für die Kollektion von Fella Swim bearbeitet wurden.
Mit dem Sendungsformat Germany’s Next Topmodel hat diese Scheinwelt den Sprung vom Werbeplakat ins Unterhaltungsfernsehen geschafft – mit fatalen Folgen. Eine Studie, die vom Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) in Kooperation mit dem Bundesfachverband Essstörungen (BFE) e.V. durchgeführt wurde, konnte belegen, dass Germany’s Next Topmodel im Bereich von Magersucht und Bulimie ein besonders hoher Stellenwert als möglicher Auslöser und Verstärker zukommt. „Germany’s Next Topmodel – ein Wegbereiter für Essstörungen?“ weiterlesen

Fachtagung #bestimmt_schön in Frankfurt am Main (18.06.)

Vielen wird Magda Albrecht von der Mädchenmannschaft e.V. bereits ein Begriff sein. Wer in der Umgebung von Frankfurt am Main wohnt, hat diesen Donnerstag die Chance im Rahmen der Fachtagung #bestimmt_schön ihrem Vortrag “Mein Fett ist politisch” zu lauschen.
Die GgG wird vor Ort durch die Vorsitzende Natalie Rosenke vertreten sein, die unseren neuen Flyer im Gepäck hat.

Schlank durch Schokolade? Eine fingierte Studie sorgt für Trubel – und Aufklärung

Manche Nachrichten sind zu schön um wahr zu sein. “Schlank durch Schokolade” ist so eine. Die dieser Behauptung zu Grunde liegende Studie ist frei erfunden und diente einem ganz anderen Zweck: Mit ihr wollten Dr. med. Gunter Frank und ein Team von ARTE aufdecken, wie wenig Informationen, die uns aus dem Bereich der Ernährungswissenschaft über die Medien erreichen, auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden und wie leicht sich gewünschte Ergebnisse aus Daten ableiten lassen.
Für die Studie wurden von Dr. med. Gunter Frank in seiner Heidelberger Praxis die Werte entsprechender Probanden erfasst und auf das gewünschte Ziel hin manipulativ ausgewertet. Die Studie konnte anschließend erfolgreich in einem wissenschaftlichen Journal platziert werden und fand über die zugehörige Pressemitteilung ihren Weg in die deutschen Printmedien, wo sie unter anderem von Fokus und Brigitte aufgegriffen wurde. Die BILD zeigte ein Herz für Schokolade und brachte die Studie sogar auf der Titelseite.
Wir gratulieren Dr. med. Gunter Frank und dem Team von ARTE zu ihrem Coup!
Das Projekt wurde inzwischen als Reportage aufbereitet. Sie finden die Sendung mit dem Titel “Schlank durch Schokolade – eine Wissenschaftslüge geht um die Welt” in der Mediathek von ARTE.

Gruselmärchen von der Weltgesundheitsorganisation zum Anti-Diät-Tag

Der Anti-Diät-Tag wurde 1992 von der britischen Aktivistin Mary Evans Young ins Leben gerufen. Young litt an Anorexie. Nach ihrer Genesung gründete sie die Aktionsgruppe “Diet Breaker” und setzte sich gegen Diäten und für Gewichts- und Körpervielfalt ein. Heute ist der Anti-Diät-Tag weltweit Anlass auf die negativen psychischen und physischen Folgen von Gewichtsdiskriminierung hinzuweisen und für mehr Toleranz zu werben. Am 24. Geburtstag des Anti-Diät-Tags dem 6. Mai 2015 beginnt auch der 22. Europäische Adipositas-Kongress in Prag. Zu diesem Anlass hat die Europäische Sektion der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Pressmitteilung verfasst, in der sie behauptet, die Europäer würden immer dicker, bald gäbe es fast keine “Normalgewichtigen” mehr und auch der Anteil der “krankhaft Fettleibigen” werde weiter steigen. Schuld daran hätten Fastfood und zu wenig Bewegung. „Gruselmärchen von der Weltgesundheitsorganisation zum Anti-Diät-Tag“ weiterlesen

Fast-Food-Bann ohne Sinn und Verstand

Im Jahr 2008 machte die Stadt Los Angeles durch eine spektakuläre Maßnahme auf sich aufmerksam. Der Stadtrat erließ ein Verbot für das Betreiben neuer Fast-Food-Restaurants in einer Reihe von armen Vierteln im Süden der Stadt. Sieben Jahre nach seiner Einführung wurde der Fast Food-Bann in einer unabhängigen Studie evaluiert. Und das Ergebnis fiel für die Befürworter ernüchternd aus.

„Fast-Food-Bann ohne Sinn und Verstand“ weiterlesen

"Viele Pfunde, viele Sorgen" – Spektrum der Wissenschaft

Kathrin Burger berichtet im Spektrum der Wissenschaft über aktuelle Forschung aus Deutschland zu Gewichtsdiskriminierung und wie dieser begegnet werden kann. Erfreulicherweise wird dabei nicht nur auf individualpsychologische Copingstrategien verwiesen, sondern auch auf die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Veränderung. Ganz im Sinne unseres Mottos – Wir verändern die Gesellschaft, nicht dicke Menschen.