Drei von vier US-Amerikaner_innen unterstützen gesetzliche Maßnahmen gegen Gewichtsdiskriminierung

Befragten in den USA wurden in einer Studie drei fiktive Gesetzesvorhaben vorgelegt, die dicke Menschen vor Diskriminierung schützen sollen. Über 70 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass dicke Menschen denselben juristischen Schutz und dieselben Leistungen erhalten sollten wie Behinderte. Mehr als Dreiviertel der Befragten forderten die Einbeziehung von Gewichtsdiskriminierung in die Bürgerrechte (civil right laws). Und fast 80 Prozent sprachen sich für Maßnahmen gegen die Diskriminierung dicker Menschen am Arbeitsmarkt aus. Der Anteil der Befragten, die sich für Antidiskriminierungsmaßnahmen aussprachen, stiegt zwischen 2012 und 2015 um mehr als sieben Prozent. „Drei von vier US-Amerikaner_innen unterstützen gesetzliche Maßnahmen gegen Gewichtsdiskriminierung“ weiterlesen

Miss Island verlässt Schönheitswettbewerb wegen body shaming

Die aktuelle Miss Island Arna Ýr Jónsdóttir hat einen internationalen Schönheitswettbewerb in Las Vegas vor der abschließenden Wahl zur Miss World verlassen. Der Grund: die Organisatoren haben sie aufgefordert, weniger zu essen, weil sie zu fett sei. Jónsdóttir schrieb zur Begründung für ihren Ruckzug: wenn ich ihnen zu fett bin, dann haben sie mich nicht verdient.  Jónsdóttir verließ die Veranstaltung, aber nicht die Stadt. Sie wolle sich noch ein paar Tage Las Vegas ansehen und vor allem gut Essen gehen, sagte sie CNN. „Miss Island verlässt Schönheitswettbewerb wegen body shaming“ weiterlesen

Fat Shamer in Chief

Warum Donald Trumps Dickenfeindlichkeit kritisiert werden sollte, ohne dabei selbst dickenfeindlich zu werden.
Donald Trump hat in seiner Bewerbung für die Präsidentschaft der USA keine Minderheit mit Beleidigungen verschont. Er hat unter anderem Menschen mit Behinderung, Muslime, Latinos und Schwarze beleidigt. Vor allem hat er immer wieder Frauen auf ihr Äußeres reduziert: Models, Politikerinnen, Unternehmerinnen, Frauen, die ihn sexueller Übergriffe beschuldigten, sogar seine eigene Tochter. In der ersten Präsidentschaftsdebatte Ende September hat Trump gleich zweifach dicke Menschen stigmatisiert. „Fat Shamer in Chief“ weiterlesen

Dick gilt nicht als repräsentabel

Das ägyptische Staatsfernsehen hat acht Moderatorinnen aufgefordert, ihr Gewicht zu reduzieren. Ziel ist es “das schöne Bild all unserer TV-Sender wiederherzustellen”, so die Senderleitung. Die gewünschte Vorgabe soll binnen eines Monats erreicht werden. Ob die Moderatorinnen für diesen Zeitraum suspendiert werden, ist unklar, dass sie nicht vor der Kamera arbeiten dürfen, steht fest.
Zum Artikel des SPIEGEL
Fernsehen setzt Moderatorinnen auf Diät

Nike zeigt mehr Gewichtsvielfalt auf Instagram

Nike-Test-Your-FitKundinnen der Nike-Stores werden in den Umkleidekabinen derzeit darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig ein passender BH ist:
TEST YOUR FIT
80% aller Frauen tragen die falsche BH-Größe. Sorg dafür, dass Du nicht dazu gehörst. Fragen Sie einen Mitarbeiter Ihnen bei der Auswahl der richtigen Größe zu helfen.
Doch ist Nike wirklich Teil der Lösung oder nicht eher Teil des Problems? Einer der Hauptgründe, sich für einen zu kleinen BH zu entscheiden, ist und bleibt, dass die benötigte Größe nicht angeboten wird. Im deutschen Online-Shop von Nike ist vor allem in Bezug auf die Unterbrustweite noch reichlich Platz nach oben, denn hier ist bisher bereits bei 85 Schluss.
Womöglich gibt es Grund zur Hoffnung, denn Nike setzt seit vergangener Woche auf Vielfalt. Der Startschuss fiel am Sonntag mit der Veröffentlichung von zwei Photos auf Instagram, welche die New Yorker Yoga-Lehrin Claire Fountain und das Model Paloma Elsesser zeigen. Zur PR-Strategie kann man Nike in diesem Fall nur gratulieren. Das Unternehmen verzichtete auf eine große Ankündigung sowie das Label “Plus-Size” und fügte die Bilder seiner Instagram-Seite hinzu wie alle anderen. Dieses Maß an Normalität wurde in Bezug auf den dicke(re)n Körper als so revolutionär empfunden, dass es viel positives Echo in den sozialen Netzwerken und der Presse gab.
Sobald die entsprechende Größen im Handel und dem Online-Store ankommen, jubeln wir natürlich mit.

freundin reagiert auf Kritik der GgG

“Sex: Wie gut sind Sie im Bett? Ihre Figur verrät es”: Unter diesem Titel informierte die freundin ihre Leserinnen über die eigenen sexuellen Qualitäten. Ob groß, ob klein, vollbusig, kurvig oder dünn: Für jede Körperform gab es einen knapp gehaltenen Absatz Lesestoff, denn “[…] anhand der weiblichen Figur kann man erkennen, wie es um die sexuellen Fähigkeiten von Frauen steht – das sagt zumindest die Wissenschaft.”
Die GgG machte die freundin höflich darauf aufmerksam, dass solche diskriminierenden Verallgemeinerungen in gefühlter SMS-Länge doch eine sehr unglückliche Form sind, mit sensiblen Studienergebnissen umzugehen, mit Erfolg.
kommentar-freundin

Einfach essen, geht das überhaupt?

Wo die Religion nicht darüber entscheidet, was auf den Teller kommt, sind Moral, Lifestyle und die Darstellung des gesellschaftlichen Status eingesprungen. Das Ergebnis sind Food Porn oder neue Krankheitsbilder wie Orthorexia Nervosa, also der übersteigerte Drang sich gesund zu ernähren.
Wie sind vor diesem Hintergrund Diäten zu sehen? Sind sie das uns ständig begleitende Fasten der Neuzeit? Erscheint vielen daher eine andere Form der Abstinenz in der Fastenzeit, wie ein selbstauferlegtes Facebook-Verbot, folgerichtig? Eine interessante Frage, die Dr. Daniel Kofahl in der SWR Sendung “Wie Religionen über das Essen bestimmen” aufwirft. Als Ernährungssoziologe schlägt er gekonnt die Brücke zwischen Religion und neuzeitlichen Ernährungstrends.
SWR Sendung
Wie Religionen über das Essen bestimmen