Gewichtsdiskriminierung wird zum politischen Thema

Auf dem Bundesparteitag der SPD wurde beschlossen, Gewichtsdiskriminierung zum parteipolitischen Thema zu machen. Im Fokus stehen hierbei gemäß Beschluss Nr. 25 vom 11.12.2015 folgende Punkte:

  • Die Gleichstellung von dicken Menschen in der Berufswelt insbesondere in Bezug auf Verdienst und Verbeamtung.
  • Der Abbau von gesellschaftlichen Vorurteilen inklusive der Annahme, dass nur ein schlanker Körper ein gesunder Körper sein kann.
  • Die Bekämpfung des unerreichbaren Schönheitsideals und der Darstellung des menschlichen Körpers als zu bewertendes Objekt.
  • Eine Überarbeitung der von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) festgelegten BMI-Bereiche zur Bestimmung von “Übergewicht” und “Untergewicht” auf Basis “realer Gegebenheiten”.

Damit ist das Thema Gewichtsdiskriminierung in der Politik angekommen. Wir sind gespannt, ob der Beschluss bereits 2016 erste Auswirkungen haben wird.
Beschluss Nr. 25 (PDF)

Das BodyLove-Projekt tourt durch Deutschland

Was als eine Serie für ein Plus Size Magazin begann, hat sich laut der Initiatorin, Silvana Denker, zu einer Kampagne für mehr Selbstliebe, Akzeptanz und Respekt entwickelt, die international Beachtung findet. Acht Menschen einer Stadt, die eine möglichst große Vielfalt im Hinblick auf Gewicht, Körperform, Alter und ethnischer Herkunft darstellen, kommen zusammen und bilden, nur mit Unterwäsche bekleidet, das Wort “Bodylove” in einer Fussgängerzone.
Sie zeigen allen, was uns in den Medien praktisch nicht mehr begegnet: unser Körper, so wie er wirklich ist. Das heilt, das versöhnt, denn endlich erleben wir ihn ein Mal nicht als Baustelle für die Optimierungsprodukte der Werbeindustrie. Damit Silvana Denker und ihr Team weitere Städte bereisen können, bittet sie aktuell auf ihrer Facebook Seite um Unterstützung.
Silvana Denker – BodyLove
Facebook-Seite

Gezielte Gewichtsdiskriminierung von Frauen in London

Nachdem im August vom Project Harpoon bereits ausschließlich prominente dicke Frauen attackiert wurden, hat die Overweight Haters Ltd Ende November den Staffelstab übernommen und mit der Gewichtsdiskriminierung von reisenden dicken Frauen in der Londoner U-Bahn begonnen.
Mittel zum Zweck ist hierbei eine Postkarte, die den folgenden Text enthält (Übersetzung aus dem Englischen):
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Die Dickenhasser Ltd.
Es sind mit Sicherheit nicht die Hormone, es ist deine Fresslust …
Unsere Organisation hasst und verabscheut Dicke. Wir sind nicht einverstanden damit, dass du einen derart großen Teil der Nahrungsgmittelressourcen konsumierst während die halbe Welt am verhungern ist. Wir finden es nicht in Ordnung, dass du das Geld des nationalen Gesundheitsdienstes dafür verschwendest, um deine egoistische Fresslust behandeln zu lassen. Und wir können nicht verstehen, warum du nicht begreift, dass du besser dran wärest, wenn du weniger essen würdest. Du wärest dünner, glücklich und könntest einen Partner finden, der kein perverser Fett-Liebhaber ist, bzw. überhaupt einen Partner finden.
Wir sind außerdem dagegen, dass ein so schönes Tier wie das Schwein als Beleidigung verwendet wird. Du bist kein Schwein. Du bist ein fetter, hässlicher Mensch. „Gezielte Gewichtsdiskriminierung von Frauen in London“ weiterlesen

Erweiterung des Antidiskriminierungsgesetzes

Nehmen Sie teil an der Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes!
Gewichtsdiskriminierung findet überall statt: auf der Straße, am Arbeitsplatz, in der Arztpraxis, in der Schule und sogar unter Freunden und in der Familie. Leider sind die Merkmale „Gewicht“ und „Körperform“ bisher nicht Bestandteil des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (www.antidiskriminierungsstelle.de) versucht zurzeit, mit Hilfe einer Umfrage noch nicht ausreichend geschützte Gruppen ausfindig zu machen.
Machen Sie mit und teilen Sie unser Video! Setzen Sie mit Hilfe der Banner der Aktion ein Link auf unser Video. Die Umfrage läuft noch bis zum 30.11.2015.
Auf YouTube Video finden Sie das Video unter:
https://youtu.be/C7ZVSFLg0gQ

Das Pinguin-Prinzip

Manchmal ist unser Talent vollkommen unabhängig von unserer Körperform, manchmal geht unser Talent direkt aus unserer Körperform hervor, aber immer benötigt es das richtige Umfeld, um sich zu entfalten. Ohne es zu wissen hat Eckart von Hirschhausen mit seinem Pinguin Prinzip bestens zusammengefasst, was Gewichtsdiskriminierung ausmacht und wo dabei der Denkfehler liegt.
Wir wünschen gute Unterhaltung!

Diskriminierung im Deckmantel der Fürsorge

Ein gesunder dicker Körper ist zu einer Art Unvorstellbarkeit für unsere Gesellschaft geworden. Ein glücklicher dicker Mensch steht schnell unter Verdacht, dass er sich selbst nur etwas vormacht. Dieses feindselige Klima bringt Heilsbringer hervor, die mit äußerster Vorsicht zu genießen sind – und damit meinen wir ausnahmsweise nicht die Diätindustrie, die selbst dafür Sorge trägt, dass jeder Kunde ein wiederkehrender Kunde ist.
Es geht um eine Gruppe, die man in Anlehnung an das Internet-Phänomen des s.g. Trolls vielleicht am treffensten als “Fürsorgetrolle” beschreiben könnte. Ein Fürsorgetroll würde argumentieren, dass man natürlich keinen Menschen mobben sollte, dicke Menschen zu ihrem eigenen Wohl aber mobben muss, um sie zur Abnahme zu motivieren.
Barry Deutsch hat diese Gruppe in seinem Comic “The Fat Whisperer” (dt. der Fett-Flüsterer) hervorragend portraitiert, wie wir finden.

Jeder Körper hat Respekt verdient

Radical Self-Acceptance: An Experiment/Performance by Amy Pence-Brown from Melanie Flitton Folwell on Vimeo.
Manchmal entdeckt man im Web eine Aktion, mit der ein einziger Mensch, der tausende Kilometer weit entfernt lebt, andere Menschen so sehr berührt hat, dass es diese Nachricht bis nach Deutschland schafft. Doch hätte diese Aktion woanders das gleiche Ergebnis gehabt? Wie wäre sie verlaufen, wenn das Zentrum der Aktion ein dicker Mensch gestanden hätte?
Pence-Brown hat diese Frage so sehr beschäftigt, dass sie sich entschlossen hat, eine Aktion von Jae West nachzustellen. Wir freuen uns sehr, dass sie ein vergleichbar positives Feedback erhalten hat. Die ursprünglicher Aktion von Jae West finden Sie hier.

Dokumentarfilm-Projekt "straight/curves"

Lange Zeit haben wir auf den Laufstegen der Welt Size Zero gesehen, doch der Wunsch nach mehr Vielfalt wird lauter. Unsere Neugier ist geweckt und Regisseurin Jenny McQuaile will sie stillen.
Mit ihrem Projekt “straight/curve” möchte sie uns einen Blick hinter die Kulissen der aufkeimenden Body-Positive-Bewegung der Modewelt gewähren und bittet daher um Unterstützung für ihr Projekt.
Das Projekt auf Kickstarter:
www.kickstarter.com

Die eigene Schönheit entdecken: das "Phenomenal Me" Projekt

Schönheit ist etwas, das uns berührt, unsere Seele zum Klingen bringt. Manchmal ist sie ein Augenblick, in dem alles zu einem Ganzen zusammenfindet, das mal etwas vollkommen Neues sein kann, das uns inspiriert, mal die Erinnerung an etwas ganz Ursprüngliches, zu dem wir lange keinen Kontakt mehr hatten und das uns damit ein Stück weit die Unbeschwertheit zurückbringt, die dem Anfang innewohnt.
Ich könnte noch viele Beschreibungen für sie finden, aber in keiner würden Sie das aktuelle Schönheitsideal wiederfinden. Das ist kaum verwunderlich. Mit dieser Form der Schönheit hat unser Schönheitsbegriff nur wenig gemeinsam. „Die eigene Schönheit entdecken: das "Phenomenal Me" Projekt“ weiterlesen

Project Harpoon: der Nachfolger der Fatshaming-Week

Der Glaube, die psychische Misshandlung von Menschen wäre das beste Mittel um sie zu motivieren sich gemäß den Vorstellungen anderer zu verändern, ist in etwa so verbreitet wie er absurd ist. Gewichtsdiskriminierung hat nachweislich negative Effekte, die bis zum Abgleiten in eine Depression reichen können. Trotzdem ist die Gruppe, die sich selbst Project Harpoon nennt, fest davon überzeugt, dass sie einen zukunftsweisenden positiven gesellschaftlichen Beitrag damit leistet, dass sie hochgewichtige Prominente mit dem schlanken Ich konfrontiert – Photoshop macht ‘s möglich. „Project Harpoon: der Nachfolger der Fatshaming-Week“ weiterlesen