Dicke Menschen, die Diskriminierung anhand ihres Körpergewichts erfahren, setzen sich äußerst selten gegen diese zur Wehr. Das belegt die Studie “Diskriminierungserfahrungen in Deutschland”, die vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) durchgeführt wurde. Für das Merkmal Gewicht bleibt die Reaktion der von Diskriminierung Betroffenen deutlich häufiger aus, als beispielsweise für das Merkmal Behinderung, das durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) einen rechtlichen Diskriminierungsschutz erfährt.
Im Artikel “Eine Frage von Gewicht: Gründe für unterschiedliches Reaktionsverhalten bei erfahrener Diskriminierung” stellt das Forschungsteam der Studie die beiden Merkmale einander gegenüber, um die Ursachen für den geringen Widerstand von Menschen mit hohem Gewicht zu identifizieren. Es werden dabei gesellschaftliche wie rechtliche Faktoren betrachtet. Der Beitrag ist Teil des 2. Bandes der IDZ-Schriftenreihe “Wissen schafft Demokratie” und ab sofort auf der Website vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft als PDF verfügbar.
Wir freuen uns sehr, dass sich das Thema Gewichtsdiskriminierung in Deutschland zusehends im Bereich Wissenschaft und Forschung etabliert, und natürlich besonders über den Hinweis auf die Arbeit der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung e.V. in der PDF-Version des Artikels.