Schlank ist nicht der Schlüssel zum Glück

Schlank zu werden wird in unserer Gesellschaft als Lösung für so ziemlich jedes Problem betrachtet. Unglücklich verliebt? Bist Du erstmal schlank, kommt die Liebe Deines Lebens von selbst vorbei. Kein Glück mit der Bewerbung? Dein schlankes Ich wird nicht nur einen Job bekommen, es wird Karriere machen.
So wird es sein, so muss es sein, doch es kann so anders sein. Nachdem Dana Falsetti’s 45kg auf dem Weg zu ihrem schlanken Ich verloren hatte, stellte sie fest, dass sie keinerlei Veränderung spürte. Jahrleang hatte sie angenommen, ihr Gewicht sei das Problem, doch ab diesem Zeitpunkt stand für sie fest: Es war ihre innere Haltung. So Vieles hatte sie nicht getan, weil sie der festen Überzeugung gewesen war, mit ihrem Gewicht wäre das nicht möglich. Heute ist sie Yoga-Lehrerin und bestärkt andere in ihrem Glauben an sich selbst.
YouTube Video
I Am Worthy with Dana Falsetti

Fat Fashion: noch Revolte oder schon Modediktat?

XL Fashion Blogs erfreuen sich großer Beliebtheit und wurden lange Zeit als selbstbewusste Revolte mit politischem Anspruch betrachtet, doch inzwischen mehren sich die kritischen Stimmen. Ein davon ist die Bloggerin von Fatty Unbound. Ihrer Meinung nach werden viel zu oft die typischen Posen der Werbung immitiert. Ist Fatshion (Fat Fashion) zu einer Erwartungshaltung geworden, wonach sich der “gute” dicke Mensch zu jeder Zeit stilsicher und modisch kleiden muss?
Artikel Fatty Unbound
Why I’m not a fatshion blogger anymore

Frische Farben für die Badesaison

ModCloth’s hat seine diesjährige Badeanzug-Kollektion von Mitarbeiterinnen und Fans der Marke präsentieren lassen und dabei bewusst auf eine große Bandbreite der Körperformen gesetzt. “Wir wollen erreichen, dass es etwas ganz Normales ist, Frauen unabhängig von ihrer Konfektionsgröße als kompetent und selbstbewusst zu betrachten,” so Mary Alderete, Leiterin des Vertriebs.
Ein bisschen schade, dass der Hersteller in den großen Größen für das Shooting ausschließlich Badeanzüge ausgewählt hat, die eher an ein längeres Top erinnern, obwohl sich auf der Website auch Schnitte finden, die den Bauch verpacken, aber seitlich Bein zeigen.

Prävention von Gewichtsdiskriminierung im Hospiz

Das Hospiz St. Christophorus in Mönchengladbach hat zum Jahresbeginn 2016 den Aspekt der Gewichtsdiskriminierung aufgegriffen.
Im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen für das gesamte Hospizteam war das Thema Gewichtsdiskriminierung von Sabine G. Fischer, der Leiterin des Fachbereichs Gesundheitswesen der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung, mehrmals angesprochen worden. Schließlich war es für die Hospizleitung, Elvira Biallas, und die Vorstandsvorsitzende, Dr. Uta Stürtzbecher-Gericke, folgerichtig, den Schutz für Menschen aller Körperformen mit in das Pflegeleitbild aufzunehmen:
“Wir setzen uns aktiv dafür ein und garantieren, dass jeder Mensch – unabhängig von […] seiner Bildung oder gar seiner Körperform – die Pflege zuteil wird, die er benötigt. Wir verwehren uns gegen jegliche Formen von Diskriminierung.”

Der männliche Körper im Fadenkreuz der Werbeindustrie


Wir vergessen oft, dass sich auch Männer einem unerreichbarem Schönheitsideal gegenüber sehen und immer härter mit ihrem Körper ins Gericht gehen. Vier Männer aus dem Buzzfeed-Team haben sich auf das Abenteuer eingelassen, ein typisches Motiv aus der uns umgebenden Hochglanzwelt nachzustellen. In einem zweiten Schritt wurden ihre Körper so modelliert, dass sie der Vorlage entsprachen.

Abwertende Blicke schmerzen mehr als zu enge Sitze

Eine Studie der Ben-Gurion Universität von Negev (BGU) hat ergeben, dass dicke Fluggäste die Reaktionen der Mitreisenden auf sie deutlich negativer wahrnehmen als schmale Sitze oder die Notwendigkeit, nach einer Gurtverlängerung fragen zu müssen. Da für die Studie nur 24 Personen befragt wurden, stellt sie eher eine Stichprobe dar, deren Ergebnis sich aber durchaus in das Bild des empfundenen Stigmas fügt, das andere Studien zeichnen.

Zu Gast bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS)

2016-05-24_GgG_Gespraech_mit_der_ADSWir sagen Dankeschön für das konstruktive Gespräch mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS), das von gegenseitigen positiven Impulsen, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen werden, und Respekt geprägt war.
Wo wir mit unserer Erfahrung in Bezug auf das Thema Gewichtsdiskriminierung einen Beitrag leisten können, werden wir ihn gern erbringen, und freuen uns auf zukünftige Anknüpfungspunkte.

Einfach essen, geht das überhaupt?

Wo die Religion nicht darüber entscheidet, was auf den Teller kommt, sind Moral, Lifestyle und die Darstellung des gesellschaftlichen Status eingesprungen. Das Ergebnis sind Food Porn oder neue Krankheitsbilder wie Orthorexia Nervosa, also der übersteigerte Drang sich gesund zu ernähren.
Wie sind vor diesem Hintergrund Diäten zu sehen? Sind sie das uns ständig begleitende Fasten der Neuzeit? Erscheint vielen daher eine andere Form der Abstinenz in der Fastenzeit, wie ein selbstauferlegtes Facebook-Verbot, folgerichtig? Eine interessante Frage, die Dr. Daniel Kofahl in der SWR Sendung “Wie Religionen über das Essen bestimmen” aufwirft. Als Ernährungssoziologe schlägt er gekonnt die Brücke zwischen Religion und neuzeitlichen Ernährungstrends.
SWR Sendung
Wie Religionen über das Essen bestimmen