Fat Studies in Deutschland – Hohes Körpergewicht zwischen Diskriminierung und Anerkennung

Cover Fat Studies DeutschlandNeuer Lesestoff fürs Bücherregal: Im BELTZ Verlag ist der Titel “Fat Studies in Deutschland – Hohes Körpergewicht zwischen Diskriminierung und Anerkennung” erschienen. Wir freuen uns sehr, dass die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung die folgenden drei Artikel zum Buch beitragen durfte:
Dickenaktivismus in Deutschland.
Die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung e.V.
Stephanie von Liebenstein
Über die gesellschaftliche Undenkbarkeit von Fat Sex und die Lust am dicken Körper
Natalie Rosenke
„Gute Dicke – schlechte Dicke“?
Wie die Haltung und das Verhalten professioneller Helfer zu Gewichtsdiskriminierung
im Gesundheitswesen beitragen
Sabine Fischer
Sie wollen unsere Arbeit unterstützen und studieren oder arbeiten an einer Universität? Dann schlagen Sie das Buch der Universitätsbibliothek als Anschaffung vor. Druckfrische Bücher haben hier meist eine besonders gute Chance.
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Pressemitteilung
Neu erschienen: Die erste Publikation zu Fat Studies in Deutschland
Wer heute dick ist, dem wird das Leben schwergemacht. Während vor nicht allzu langer Zeit füllige Körper als Zeichen von Attraktivität, gutem Leben, Wohlstand und Macht galten, erscheinen sie heute als geradezu anstößig. Denn: Dicke haben nicht nur Probleme, sie machen auch Probleme – so die einhellige Meinung.
Kritisch mit der alltäglichen Diskriminierung dicker Menschen beschäftigt sich in den USA schon seit einigen Jahren die akademische Disziplin der Fat Studies. Fat Studies problematisieren nicht dicke Körper, sondern drehen die Perspektive um und fragen, wann und warum Dicksein in unserer Gesellschaft zum Problem erklärt wurde. Fat Studies knüpfen dabei an die Erfahrungen anderer stigmatisierter Gruppen an, die sich gegen ihre Diskriminierung auch in der Wissenschaft erfolgreich zur Wehr gesetzt haben. Vorbilder sind unter anderem die Disability- und die Queer Studies.
Erstmalig liegt nun ein Sammelband mit Beiträgen zu Fat Studies in Deutschland vor. Herausgegeben wurde er von Lotte Rose, Essens- und Körperforscherin an der Frankfurt University of Applied Sciences, und Friedrich Schorb, Soziologe am Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen, der bereits eine Reihe von Publikationen zum gesellschaftspolitischen Umgang mit Dickleibigkeit veröffentlicht hat.
Der Band versammelt Texte aus unterschiedlichen disziplinären, professionellen und praktischen Perspektiven. Er bietet nicht nur einen umfangreichen Datenfundus zu den Lebenswelten von Menschen mit hohem Körpergewicht. Thematisiert werden darüber hinaus rechtliche Fragen des Diskriminierungsschutzes, die Darstellung von Dickleibigkeit in den medialen Öffentlichkeiten und der Umgang mit hochgewichtigen Menschen in den helfenden Berufen des Gesundheits- und Sozialwesens. Zudem werden Strategien einer anti-diskriminierenden Körperpolitik und -praxis in Kunst, Kultur, sozialer Bewegung und Wissenschaft vorgestellt.
Lotte Rose/Friedrich Schorb (Hg.): Fat Studies in Deutschland. Hohes Körpergewicht zwischen Diskriminierung und Anerkennung. Beltz/Juventa 2017