Mit Fat Studies etabliert sich seit einigen Jahren in den USA, Großbritannien und Australien eine akademische Beschäftigung mit Fragen der Wahrnehmung und des Umgangs mit dicken Menschen, unabhängig von medizinischen und psychologischen Fragen nach Ursachen und Folgen eines erhöhten Körpergewichts. Fat Studies untersuchen die gesellschaftliche Wahrnehmung und Behandlung dicker Körper mit dem Ziel, die vorherrschenden Deutungsmuster und Behandlungsweisen von Dickleibigkeit zu kritisieren und die Gleichberechtigung dicker Körper als Teil der gesellschaftlichen Diversität zu erreichen. Fat Studies knüpfen dabei an die Tradition anderer diskriminierter Gruppen an, die sich gegen ihre Diskriminierung, Pathologisierung und Kriminalisierung zur Wehr gesetzt haben und die diese Auseinandersetzung erfolgreich auch auf dem Feld der Sozialwissenschaften geführt haben. Viele dieser Disziplinen, die ursprünglich einmal aus Sozialen Bewegungen hervorgegangen sind, sind heute fester Bestandteil des akademischen Fächerkanons. Vorbilder sind unter anderem die Disability, die Gender und die Queer Studies.
Mittlerweile gibt es ein wissenschaftliches Fat Studies Journal und den Fat Studies Reader.