Dokumentarfilmprojekt "Fattitude"

Gewichtsdiskriminierung ist ominpräsent und täglich Programm, trotzdem findet man kaum Filme, Serien, Reportagen oder Dokumentarfilme, die dieses Problem adressieren. Das wollen die beiden feministischen Filmemacherinnen Lindsey Averill und Viridiana Lieberman mit ihrem Dokumentarfilmprojekt “Fattitude – A body positive documentary” (dt. in etwa “Fettitüde – ein körperpositiver Dokumentarfilm”) ändern.
In diesem Dokumentarfilm in Spielfilmlänge möchten sie zeigen, wie Populärkultur Vorurteile gegenüber und Diskriminierung von dicken Menschen fördert. Ihrer Meinung nach spielen zum Beispiel in Kinderfilmen dicke Menschen zu häufig die Bösewichte, in der Werbung sei der dicke Körper oft ein Witz und Magazine und Entertainment-Shows würde sich oft ausschließlich auf das Dicksein von Stars und Sternchen konzentrieren. Zudem würde in der Populärkultur vermittelt, dass unfreundliches, ungerechtes oder grausames Verhalten gegenüber dicken Menschen akzeptabel sei. Hierzu wollen sie eine alternative Perspektive anbieten.
Scheinbar ist dies auch vielen anderen Menschen ein Anliegen: Durch einen Spendenaufruf erreichten Averill und Liebermann am 25. Mai 2014 nicht nur die von ihnen kalkulierten 38,050 $, die sie zur Beendigung ihres Film benötigen, sondern ganze 44,140 $. Bereits der Trailer, leider nur in englischer Sprache verfügbar, ist vielversprechend: Aktivistinnen wie u. a. Substantia Jones (“The Adipositivity Project”), Linda Bacon (Autorin von “Health at Every Size”) oder Marilyn Wann (Autorin des Buches “Fat! So?”) kommen zu Wort und Gewichtsdiskriminierung wird anhand von Ausschnitten aus Filmen, Talk- und Kochshows, Serien und Kinderfilmen sichtbar gemacht. Ende 2015 soll der Dokumentarfilm fertig sein. Es bleibt zu hoffen, dass er dann möglichst schnell auch in deutschen Kinos zu sehen ist.
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