Wenn es nach den offiziellen Grenzwerten geht, ist jeder krank, der einen BMI größer 30 hat und jeder mit einem BMI größer 25 ist akut davon bedroht, krank zu werden. In Deutschland wäre damit jeder fünfte krank und mehr als die Hälfte der Bevölkerung akut gefährdet. In Wahrheit aber lebt die Bevölkerung in Deutschland und anderen Industrieländern so lang und gesund wie nie zuvor und Menschen mit einem BMI im “Übergewichtsbereich” wird regelmäßig eine besonders lange Lebenserwartung attestiert.
Der BMI ist kein Maß, mit dem die Gesundheit eines Menschen bestimmt werden kann, sondern lediglich ein Maß zur Bestimmung des relativen Körpergewichts – also des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße. Zur Klärung der Frage, ob eine Person gesund oder krank ist, kann der BMI dagegen nichts beitragen.
Auch Menschen mit einem hohen BMI können gesund sein, ebenso wie Menschen mit einem niedrigen BMI selbstverständlich nicht automatisch gesund sind. Was aber tatsächlich krank machen kann, ist die Diskriminierung aufgrund des Gewichts sowie der fortwährende Versuch von Ärztinnen und Ärzten, nicht die Grunderkrankung ihrer Patientinnen und Patienten zu behandeln sondern ihr Gewicht.