Seit Jahren werden Studien veröffentlicht, die zeigen, dass Gewichtsdiskriminierung ein unabhängiges Gesundheitsrisiko ist, das zu Essstörungen und zu psychischen wie physischen Stressreaktionen führen kann. Ein Review über diverse Studien der letzten vier Jahre bestätigt das jetzt und zeigt zudem, dass viele Public Health-Kampagnen zur Gewichtsreduktion Gewichtsdiskriminierung noch verschärfen.
Eine Studie der Universität Yale (USA) untersuchte die Auswirkungen von Public Health Kampagnen zur Senkung eines hohen Körpergewichts bereits im Jahr 2012. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden verschiedene Public Health Kampagnen zur Gewichtsreduktion vorgestellt, anschließend wurden sie befragt, ob sie die Kampagnen als diskriminierend oder als motivierend empfanden, und ob die Kampagnen sie dazu bringen würden, selbst ihr Verhalten zu ändern.
Die Teilnehmer reagierten positiv auf Aufrufe, den Obst und Gemüsekonsum zu steigern bzw auf Kampagnen, die sich allgemein auf die Förderung gesundheitsbewusster Verhaltensweisen bezogen ohne Gewichtsreduktion bzw. die vermeintlichen Gefahren eines hohen Körpergewichts zu erwähnen. Kampagnen, die mit negativen Bildern und fiktiven Horrorszenarien arbeiteten wurden hingegen mehrheitlich abgelehnt und als stigmatisierend und nicht motivierend bewertet.