"Stigmatization of obese individuals by human resource professionals: an experimental study"

Personaler behaupten von sich, sie wollten nur die besten für ihr Unternehmen. Äußerlichkeiten spielten keine Rolle. Eine experimentelle Studie der Uni Tübingen hat zum ersten Mal für Deutschland gezeigt, was in den USA schon längst bekannt war. Dicke Bewerber haben schlechte Karten, besonders dann, wenn es um die Besetzung höherer Positionen geht. Frauen sind von dieser Form der Diskriminierung besonders betroffen. „"Stigmatization of obese individuals by human resource professionals: an experimental study"“ weiterlesen

"Gefühltes oder tatsächliches Übergewicht: Worunter leiden Jugendliche mehr?"

Laut der Studie der Robert Koch Mitarbeiterinnen Bärbel Maria Kurth und Ute Ellert leiden Jugendliche in Deutschland stärker unter dem gefühlten als dem tatsächlichen Körpergewicht. Jugendliche, die nach den offiziellen Grenzwerten als normalgewichtig gelten haben der Studie zufolge eine geringere Lebensqualität als Jugendliche, die zwar nach den offiziellen Grenzwerten als “zu dick” gelten, aber sich grundsätzlich ganz wohl in ihrer Haut fühlen. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse scheint eine Politik der  ”Aufklärung” dicker Kinder, Jugendlicher und Familien über die “gesundheitlichen Gefahren” besonders fragwürdig. „"Gefühltes oder tatsächliches Übergewicht: Worunter leiden Jugendliche mehr?"“ weiterlesen

Weitere Wissenschaftliche Studien zu Gewichtsdiskriminierung

Brownell KD, Puhl RM, Schwartz MB, Rudd L (Eds) (2005). Weight Bias: Nature, consequences, and remedies. New York: Guilford Press.
Giel et al. (2012). Stigmatization of obese individuals by human resource professionals: an experimental study. In: BMC Public Health Jul 16;12: 525.
Hilbert A, Rief W, Brähler E (2008). Stigmatizing attitudes towards obesity in a representative population-based sample: Prevalence and psychosocial determinants? Obesity; 16: 1529-1534
Hilbert A. (2008). Soziale und psychosoziale Auswirkungen der Adipositas: Stigmatisierung und soziale Diskriminierung. In: Herpertz S, de Zwaan M, Zipfel S (Hrsg.), Handbuch der Essstörungen und Adipositas. Berlin: Springer; 288-291.
Hilbert A, Ried J (2009). Obesity in print: An analysis of German newspapers. Obes Facts; 2: 46-51.
Hilbert A, Geiser M (2012). Stigmatisierung von Adipositas: Implikationen für die Kommunikation mit adipösen Patienten. In: Lewandowski K, Bein T (Hrsg.), Adipositas in Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Berlin: Medizinisch-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 71-77.
Kurth, B-M/Ellert, U. (2008). Gefühltes oder tatsächliches Übergewicht: Worunter leiden Jugendliche mehr? In: Dtsch Arztebl 105(23): 406-12.
Puhl RM, Brownell KD (2001). Bias, discrimination, and obesity. Obes Res; 9: 788-805.
Puhl RM , Brownell KD (2003). Psychosocial origins of obesity stigma: toward changing a powerful and pervasive bias. Obes Rev; 4: 213-227.
Puhl RM, Brownell KD (2006). Confronting and coping with weight stigma: An investigation of overweight and obese adults. Obesity; 14: 1802-1815.
Puhl RM, Moss-Racusin CA, Schwartz MB (2007). Internalization of weight bias: implications for binge eating and emotional well-being. Obesity; 15: 19-23.
Puhl RM , Latner JD (2007). Stigma, obesity, and the health of the nations’s children. Psychol Bull; 133: 557-580.
Puhl RM, Heuer CA (2009). The stigma of obesity: A review and update. Obesity; 17: 941-964.
Puhl, R/Luedicke, J/Heuer, C (2011). Weight-based victimization toward overweight adolescents: observations and reactions of peers. In: Journal of School Health 81(11): 696-703.

ADA Podiumsdiskussion am 09.12.2013 – "Gewichtsterror: Zur alltäglichen Diskriminierung dicker Menschen in der Arbeitswelt"

Dicke werden diskriminiert: das betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche, insbesondere die Arbeitswelt. Im Bremer Gewerkschaftshaus fand zu diesem gravierenden Thema eine öffentliche Veranstaltung statt mit Beiträgen von unserer Vorsitzenden Natalie Rosenke und dem Beiratsmitglied Friedrich Schorb.

Parodie von "Schwer verliebt"

Oliver Kalkofe hat sich in seiner Sendung Kalkofes Mattscheibe in gewohnt bissiger Weise des extrem zynischen Reality-Formats Schwer verliebt angenommen. Prädikat besonders sehenswert.
Auch sehr sehenswert ist, wie dünnhäutig die Moderatorin Britt Hagedorn in der Takshow Roche und Böhmermann auf Vorwürfe reagiert, ihre Sendung sei menschenverachtend und allen Ernstes behauptet, die peinlichen Szenen seien nicht gestellt.

BILD: "Strafsteuer für Dicke!"

Immer wieder geistert das Gespenst der Fettsteuer durch die politischen Debatten. Einige Länder haben Sie schon eingeführt, andere, wie Dänemark, schaffen sie gerade wieder ab. Dass Fettsteuern die Bevölkerung nicht dünner und erst recht nicht gesünder machen, tut nichts zur Sache. Dass sie dicke Menschen stigmatisieren, indem sie die Botschaft verbreiten, wegen der Kosten, die aus Dickleibigkeit angeblich resultierten, müssten nun alle tiefer in die Tasche greifen; dass sie vor allem diejenigen treffen werden, die jetzt schon den größten Teil ihres verfügbaren Einkommens für Lebensmittel ausgeben und deren Auswahl beim Einkaufen dementsprechend kleiner wird, ist ebenfalls kein Grund das Thema ein für allemal einzumotten.
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